Am 23. und 24. Oktober 2025 findet der von unserem Graduiertenkolleg ausgerichtete Workshop Beobachten/Dokumentieren als Praktiken und Verfahren in der deutschsprachigen Literatur der langen 70er-Jahre statt. Der Workshop setzt sich zum Ziel, eine von Fallstudien ausgehende Systematisierung der ubiquitären (Selbst-)Beobachtungen der deutschsprachigen Literatur der langen 70er-Jahre im Diskursgeflecht zwischen Ethnologie, Journalistik und Soziologie vorzunehmen. Mögliche Fragen könnten dabei lauten:
- Ist die neue Virulenz der Beobachterliteratur das Ergebnis einer Übertragung der Methoden des neuen interdisziplinären Paradigmas der qualitativen Sozialforschung in das literarische Feld?
- Welchen Stellenwert hat die politische Dimension in der zunächst gegenüber der engagierten Literatur der ›68er‹ als entpolitisiert anmutenden Beobachterliteratur?
- Wie ist der Literaturbegriff einer Beobachterliteratur beschaffen, die sich selbst zumeist im Paratext als Roman und demnach als Teil des fiktionalliterarischen Diskurses ausweist, obwohl ihr dessen historisch gewachsene Eigenschaften wie Fiktionalität und Narrativität abgehen?
- Lässt sich eine Linie von der Beobachterliteratur der langen 70er-Jahre zur gegenwärtig konjunkturellen Autosoziobiographie-Literatur ziehen?
Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie im Call for Paper. Abstracts senden Sie bitte bis zum 31. März 2025 an fboeker1@uni-bonn.de und fruether@uni-bonn.de.