Wie verhüllt ein Medium das, was es zeigt? Und wie erkennen wir überhaupt, dass ein Medium im Weg dessen steht, was es zeigen soll?
Wenn eine Fotografie mit den an sie gestellten Erwartungen einer naturgetreuen Mimesis spielt oder wenn ein Text seine Erzählverfahren selbst reflektiert und kommentiert – wenn das Medium als solches erfahrbar wird und einen transparenten Zugang verweigert, dann wird es opak. Insbesondere zwei Möglichkeiten, Opazität zu erzeugen, können hierbei ausgemacht werden: Das durch das
Medium Vermittelte kann durch eine technische Störung in seiner Materialiät erkannt werden oder es weist in der Form eines Metakommentars direkt auf diese Vermittlung hin.
Der Begriff der ›Opazität‹, ebenso wie sein Gegenspieler ›Transparenz‹, kursieren dabei in einem Begriffsfeld, welches je nach Medium unterschiedlich aufgespannt wird. Bislang wurden selten intermediale Studien unternommen, die sich der Gemeinsamkeiten ebenso wie der nötigen Differenzierungen angenommen haben. Der Sammelband beginnt daher diese Arbeit an Begriffssystemen ebenso wie er den Fokus auf die Mensch-Medien-Beziehungen, die Erwartungen und Voraussetzungen bestimmter medialer Verfahren legt. Somit wird ausgehend von einem gemeinsam verwendeten Begriffsfeld eine Grundlage für einen Austausch über disziplinäre Grenzen geschaffen.