Erfahrung – Überlieferung – Kritik. Zugriffe auf Gegenwart in der Literatur und anderen Medien

Workshop mit dem germanistischen Institut der Universität Wien

Literarische Texte und andere mediale Artefakte stehen in einem dialektischen Verhältnis zu Gegenwart, indem sie aus je konkreten (historischen) Gegenwarten hervorgehen, aber zugleich Gegenwart(en) hervorbringen. Dabei haben allerdings einzelne Texte, einzelne Genres und einzelne kulturelle Institutionen je spezifische Zugriffsformen auf Gegenwart: Von der – sei es nüchternen oder überfordernden – Erfahrung der Gegenwart über die archivierende oder bezeugende Überlieferung für eine Zukunft, bis hin zur analytischen oder subversiven Kritik (an) der Gegenwart und ihren Zuständen.

In einem gemeinsamen Workshop präsentieren und diskutieren Nachwuchswissenschaftler:innen des germanistischen Instituts der Universität Wien und des Graduiertenkollegs ›Gegenwart/Literatur‹ von der Universität Bonn Beispiele und Strukturen dieser Modi des Zugreifens auf Gegenwart in unterschiedlichen epochalen und medialen Kontexten.

Infobox

Freitag, 12. Mai 2023
09:45-16:30 Uhr

Samstag, 13. Mai 2023
10:00-18:15 Uhr

Seminarraum Germanistik 1, 1. Zwischengeschoß, Hauptgebäude der Universität Wien


Organisation
Judith Niehaus und Univ.-Prof. Dr. Burkhardt Wolf (Wien)

Ablauf/Programm

9.45     Begrüßung

10.00   Philip Iser (Bonn): Kann ein Roman ‚Gegenwart‘ erzählen? Zum Verhältnis von narrativer Struktur und Gegenwartserfahrung

10.45    Kaffeepause  

11.00    Marius Reisener (Bonn): Der Schwund der Literatur. Protokoll einer epistemischen Konstellation ‚um 1900‘

11.45    Rafael Jakob (Wien): Neuigkeiten inkorporieren. Skizze einer Neuigkeits-Diätetik um 1800

12.30    Mittagspause

14.00    Alina Jacobs (Wien): Kriminalisierung statt Fürsorge. Holzfrevel und sozialer Konflikt bei Annette von Droste-Hülshoff und Karl Marx

14.45    Kaffeepause

15.00    Carina Hinterdorfer (Wien): Adalbert Stifters 'Der Waldsteig' als medizinische Fallgeschichte

15.45    Magdalena Bak (Wien): Literatur(en) der Habsburgermonarchie im Spiegel des literarischen Polysystems nach Itamar Even-Zohar

10.30    Stephanie Marx (Wien): Generation in Bewegung: Gegenwärtigkeit bei Irmgard Keun

11.15    Kaffeepause  

11.30    Simon Angerer (Wien):  Gelegenheit und Gegenwart: Zur Poetik von Günther Anders' philosophischem Okkasionalismus

12.15   Daniel Fleuster (Bonn): Literarische Tradition und Gegenwart. Arno Schmidts Spätwerk als modern(isiert)e Ausprägung romantischer Universalpoesie

13.00    Mittagspause

14.30    Christian Wimplinger (Wien): Eilmeldung der Aufklärung. Negt und Kluges kritische Nachrichtendienste

15.15   Alina Valjent (Bonn): Theorieknoten Subversion

16.00       Kaffeepause

16.15    Sophie Liepold (Wien): „Nachlaß zu Lebzeiten“. Gegenwartsliteratur und Literaturarchiv

17.00    Julian Schmidt (Wien): Wilhelm Meisters Erziehungsgeschichte(n). Poetiken der Überwachung bei Trapp, Wezel, Moritz und Goethe

Fotos vom Workshop

12. Mai bis 13. 2023

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