Medienvielfalt der bundesdeutschen Literatur (1949-1989). Eine methodologische Erprobung.

Ein Workshop mit Unterstützung des DFG-Graduiertenkollegs 2806 ›Literaturen und Öffentlichkeiten in differenten Gegenwartskulturen‹ und des DFG-Graduiertenkollegs 2291 ›Gegenwart/Literatur – Geschichte, Theorie und Praxeologie eines Verhältnisses‹.

Der Workshop ›Materielle Kulturen und mediale Öffentlichkeiten. Eine methodologische Erprobung‹ ist als Fortsetzungsveranstaltung des am 6. und 7. Oktober 2022 in Marburg realisierten ersten Workshops ›Literatur der frühen Bundesrepublik. Materielle Kulturen und mediale Öffentlichkeiten‹ (siehe cfp des ersten Workshops) angedacht. Aus den Diskussionen und Vorträgen ergab sich der Wunsch dezidiert zu erwägen, welchen methodologischen Überlegungen sich Literaturwissenschaftler*innen stellen müssen, wenn ihre Forschungsfragen im Kontext der medialen Einbettung und materiellen Beschaffenheit von Literaturen situiert sind. Trotz der Methodenvielfalt des Fachs provozieren die vielfältigen medialen Erscheinungsformen der Literaturen – Anthologie, Journalformaten, Gutachten, Kassettenaufnahmen, Radio und Theater – Fragen nach methodischen Zugriffen, denen oft Aushandlungsprozesse und Reformierungen bereits etablierter, allerdings vorranging auf monografische Literatur zugeschnittene Methoden, folgen.
  • Wie stichhaltig ist es, methodische Verfahren auf Basis der medialen und materiellen Eigen-logiken der je spezifischen Formate zu formulieren. Welche Rück- und Wechselwirkungen er-geben sich zwischen Gegenstand und Methode?
  • Wie kann eine methodische Adaption theoretischer Ansätze sinnvoll und ergiebig sein?
  • Wie gelingt es, Text-Bild-Verhältnisse zu beschreiben, wenn typografisch-vielfältige Schrift-bilder in unmittelbarem Nebeneinander zu Grafiken und Fotografien stehen?
  • Ob visuell, auditiv oder audiovisuell wahrnehmbar: Welche Folgen haben transmediale Reor-ganisationen, bspw. Die Überführung schriftbasierter Literatur in das Radio, für die Anwen-dung etablierter Methoden?
Im Zentrum des Workshops stehen die Dynamik literaturwissenschaftlicher Arbeitsprozesse, mit denen praktisch Erkenntnisgewinne generiert werden und die Fragen nach der Verfügbarkeit methodi-scher Instrumente, mit denen Antwort-, Rezeptions- und nicht zuletzt Untersuchungsmöglichkeiten offeriert werden können.

Infobox

Donnerstag, 28. Juni 2023
ab 14:00 Uhr
Erlangen

Freitag, 29. Juni 2023
ab 9:00 Uhr
Erlangen

Organisation
Marlene Kirsten (Bonn) und Noran Omran (Erlangen)

Ablauf/Programm

14:00-14:30 Begrüßung

14:30-15:30 Lucy Thiede (Bielefeld): Rezeptionsbewusstsein in den Medien der Jugendbewegung zwischen 1945 und 1949

16:00-17:00 Christopher Busch (Bonn): Parlando oder: Die ‚Nicht-Literatur‘ des Alternativmilieus. Methodische Probleme mit Verständigungstexten

17:15-18:15 Noran Omran (Erlangen): Über ein Paradox: Wenn Öffentlichkeit nicht öffentlich sein will

19:30 Abendessen

9:00-10:00 David Brehm (Marburg): Leseszene Bertelsmann

10:15-11:15 Steffen Hendel (Halle): Das Radio-Feature der Nachkriegszeit – Die Gattungsdiskussion als unproduktiver Umweg

11:15-12:15 Alina Valjent (Bonn): Friedrich Knilli und das Hörspiel

12:30-13:30 Mittagspause

13:30-14:30 Marlene Kirsten (Bonn): Druckordnung und Schriftbild: Anthologien in ihrer Buchförmigkeit

14:30-15:00 Abschlussrunde: Wissenschaftsreflexion und ihr Platz in der Qualifikationsschrift

Fotos vom Workshop

Wird geladen